Klettertour Ueschenen 8.9.24
Schon vor ein paar Tagen am Telefon hatte Stefan vorgewarnt, dass es bei den aktuellen Wetteraussichten mit dem ausgeschriebenen Ziel – dem «Familiensektor» in Ueschenen schwierig werden könnte. Die ins Spiel gebrachten Alternativen – Gastlosen oder Jura – taten der Vorfreude auf einen Klettertag jedoch wahrhaftig keinen Abbruch. Aufgrund der weiteren Wetterprognosen im Laufe der Woche kristallisierte sich dann das ursprüngliche Ziel doch als der Spot mit der grössten Chance trocken zu bleiben heraus.
So treffen wir uns also frühmorgens in Schwarzenburg am Bahnhof und machen uns auf den Weg ins Ueschenen, hoch über Kandersteg. Das Regenradar konsultieren wir bewusst (fast) nicht, denn nichts soll unseren Optimismus trüben. Tatsächlich können wir im kurzweiligen Aufstieg zur Wand sogar die eine oder andere blaue Störung am Himmel beobachten. Auch können wir, je näher wir der Wand kommen, nach und nach andere Kletterer an der Wand entdecken, womit wir nicht unbedingt gerechnet haben. Platz hat’s an der gut 100m hohen Wand aber genügend. Aufgeteilt in Zweierseilschaften finden wir problemlos drei freie Linien, welche wir ohne viel Zeit zu verlieren in Angriff nehmen. In durchwegs perfektem, vom Wasser teils messerscharf geformten Fels, weist uns eine dichte Bohrhaken-Spur den Weg nach oben. Plaisir pur – die eine oder andere Grünstelle wird da gerne verziehen.
Zum Glück kommen alle drei Seilschaften zügig voran. Während sich Sandra und Stefan bereits wieder auf dem Weg nach unten befinden, erreichen Chiara und Tina sowie Markus und Roland just das Top ihrer Tour als es vereinzelt zu tröpfeln beginnt. Tifig wollen wir nun also runter. Chiara und Tina beweisen uns sogar eindrücklich, dass frau die Route «Wassermaa» mit etwas Kreativität auch in nur 2x abseilen runterkommt – ein nicht zu unterschätzender Zeitgewinn, bei drohendem einsetzenden Regen. Zumindest wenn sich das Seil denn nachher auch Abziehen lässt… Am «anderen orangenen» klappt’s dann faszinierenderweise einwandfrei :-)
Da wir bislang trocken geblieben sind, entscheiden wir es dabei zu belassen und nehmen nicht eine zweite Route, wo wir mit Sicherheit verschifft würden, sondern den Abstieg zum Parkplatz in Angriff. In leichtem Nieselregen erreichen wir die Autos. Perfektes Timing! Wir sind froh im Trockenen zu sein, auch wenn das bedeutet, dass wir die Tour nicht im wunderschönen Garten des Landgasthofs Ruedihus ausklingen lassen, sondern drinnen in dessen durchaus auch heimeligen Gaststube.
Vielen Dank Stefan für die super Tourenleitung und den gelungenen Tag!
Mit dabei waren die Seilschaften Chiara & Tina, Sandra & Stefan und Markus & Roland